Description
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Biologie – kologie, Note: 1,0, Georg-August-Universitt Gttingen (Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut fr Zoologie und Anthropologie Abteilung kologie), 109 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In terrestrischen kosystemen haben Spinnen als generalistische Prdatoren eine groe Bedeutung fr die Regulation und die rumliche Verteilung von Insektenpopulationen. In Freilandexperimenten in zwei verschieden strukturierten Graslandhabitaten wurden die Interaktionen zwischen Netzspinnen (insbesondere von Argiope bruennichi) und herbivoren Insekten (vornehmlich von Zikaden) untersucht. Um aufzuklren, welche direkten (durch Fra) und indirekten (verhaltensbedingten) Einflsse Prdatoren auf Herbivore ausben, wurden die Dichten der Netzspinnen in Ausschlussversuchen mit zweifaktoriellem Design in geschlossenen und offenen Versuchsparzellen manipuliert. Mittels Saugfngen wurden an zwei Probenahmeterminen auf einer heterogeneren Glatthaferwiese und einem homogeneren Rohrglanzgras-Rhricht die Dichten aller Makroarthropoden ermittelt. Die Dichten der Netzspinnen und besonders die von A. bruennichi konnten in beiden Habitaten erfolgreich manipuliert werden. Auf der Glatthaferwiese konnten keine signifikanten Netzspinneneffekte auf Zikaden festgestellt werden. Nur im Rohrglanzgras-Rhricht wurde die Dichte von E. metrius durch direkten Fra der Netzspinnen, vermutlich besonders durch A. bruennichi signifikant reduziert. Im Gartetal gab es neben direkten Prdationseffekten auch Hinweise auf verhaltensinduzierte Fluchtreaktionen der Zikadenarten D. venosus und E. metrius in den offenen Varianten. Auf die brigen erfassten Insektengruppen hatten die netzbauenden Spinnen keinen signifikanten Einfluss. Die Dichten der vaganten Spinnen waren in den offenen Varianten signifikant hher als in den umzunten Parzellen. In den offenen Parzellen war hingegen die Netzspinnendichte niedriger als in den umzunten Varianten, dies kann eine Folge von “intraguild predation” zwischen vaganten Spinnen und Netzspinnen sein, da mit erhhter Ruberdichte die Prdation der Ruber untereinander steigt. Die Zikaden, besonders die Juvenilstadien, hatten ebenfalls hhere Abundanzen in den geschlossenen Parzellen, diesen Abundanzvernderungen knnten Fluchtreaktionen durch Strung des Saugfangs und Prdation durch die vaganten Spinnen zugrunde liegen. Die pflanzendiversere Glatthaferwiese war hinsichtlich der Zikaden artenreicher als das Rohrglanzgras-Rhricht, in Bezug auf die Spinnendiversitt gab es kaum Unterschiede. Die Analyse der stabilen Isotope der wichtigsten Arten der Rohrglanzgras-Lebensgemeinschaft untersttzte die Ergebnisse der Freilanduntersuchungen: die Netzspinnen, die sich vorwiegend insektivor ernhren, standen auf einer hheren Trophieebene als die Zikaden. Die Top-Prdatoren dieses Nahrungsnetzes waren die vaganten Spinnen, die sich zum Teil von anderen Spinnen ernhren